(English) Road to Argentina – Teil 7: Interview Italy

Jörg Ramel, Trainer Italien
„Die Nationen die schon länger dabei sind müssen wir auf Distanz halten.“
Der heutige Interview-Partner ist Jörg Ramel. Der 54-jährige Bayer trainiert seit 2011 den SSV Bozen und die italienische Nationalmannschaft, er wird die Squadra Azzura auch auf dem Weg nach Cordoba begleiten und hat dabei im Angriff mit personellen Problemen zu kämpfen.
IFA: Hallo Jörg, du bist als gebürtiger Deutscher nun in Bozen als Trainer tätig. Wie kam es dazu, dass du in Italien Teamtrainer wurdest?
Jörg Ramel: Als aktiver Spieler habe ich immer schon Kontakt mit den Faustballkollegen aus Bozen gehabt. Da hat mich der Weg dann hinunter nach Bozen geführt und unmittelbar vor der WM 2003 in Brasilien bin ich dann hier hängen geblieben und habe als Betreuer mitgeholfen. Anfangs als Assistenztrainer und nach der letzten WM 2011 in Österreich habe ich dann den Posten des Cheftrainers übernommen.
IFA: Bei der angesprochenen WM 2011 wurde es Platz 7 für euch. Was hat sich seither getan in Italien bzw. in Bozen? Gibt es mehr Leute die Faustball spielen?
Jörg: Nein, es gibt nicht wirklich mehr Faustballspieler, es kommen zwar immer Junge nach aber im Großen und Ganzen haben wir noch den Stamm von der WM 2011. Es ist schwierig in Italien überhaupt Faustballer zu finden und es beschränkt sich alles auf den einen Verein in Bozen. Wenn der nicht wäre, dann gäbe es in Italien den Faustballsport nicht mehr. Für das, dass es nur Bozen ist kann es sich wirklich sehen lassen was wir international zusammenbringen.
IFA: Die Ausrichtung der Damen EM hat Faustball in Südtirol doch etwas ins Rampenlicht gerückt. Welche Auswirkungen hat es da gegeben?
Jörg: Das hat in der Region sicher etwas bewegt, auch das Medieninteresse war sehr groß, da waren Seitenweise Berichte in allen wichtigen Tageszeitungen was es sonst eigentlich nie gegeben hat. Auch das Fernsehen war an allen zwei Tagen vor Ort, das war noch nie da und vielleicht pusht das den ganzen Faustball in Bozen noch einmal.
IFA: Bei der letzten WM wart ihr, wie schon angesprochen, Siebenter. Was ist euer Ziel für Cordoba 2015?
Jörg: In erster Line müssen wir Nationen die jetzt schon länger dabei sind, wie Nambia, Tschechien und die USA auf Distanz halten. Das wird allerdings nicht einfach werden, denn auch diese Teams haben Fortschritte gemacht. Gegen die Nationen die neu dazugekommen sind muss das Ziel sein, sie ganz klar in die Schranken zu weisen. Die großen Nationen wollen wir so gut es geht fordern, vielleicht können wir sie ja etwas ärgern. Wenn wir am Schluss dastehen, alles gegeben haben, unseren besten Faustball gezeigt haben und es schaut ein Platz im Mittelfeld raus, denke ich sind wir auch ganz zufrieden damit.
IFA: Wie sehen die weiteren Vorbereitungen aus? Ihr spielt ja in Österreich jetzt in der 1. Bundesliga mit.
Jörg: Das war unser größtes Ziel für die WM-Vorbereitung in die 1. Liga zu kommen und jetzt haben wir in der Vorbereitung noch einige starke Spiele, was dem Stamm der Mannschaft sehr entgegenkommt. Ende Oktober werden wir versuchen starke Mannschaften für Trainingsspiele nach Bozen zu holen, denn die vier Wochen zwischen Meisterschaftsende und Abflug nach Argentinien können wir nicht einfach so verstreichen lassen. Wir können uns nicht erlauben, dass wir da ohne Faustball auskommen.
IFA: Und der Kader für die Titelkämpfe steht schon?
Jörg: Ja, aktuell sind 9 Leute für den Kader nominiert. Leider können zwei Schlagleute auf Grund des Studiums nicht mitfahren, das schmerzt ein wenig und daher ist die Auswahl begrenzt aber das müssen wir so durchziehen.
IFA: Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen euch natürlich viel Glück für die WM.

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